Mikro-Depot-Pilotprojekt für Letzte Meile in Charlottenburg

Unter dem Motto „Wir machen den Bezirk schneller und sauberer“ stellte Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen), am Donnerstag am Amtsgerichtsplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf die Eckpfeiler einer umweltfreundlicheren urbanen Logistik im Bezirk vor. Der Start des Projektes ist für Mai 2022 vorgesehen.

(Berlin) Hintergrund der Pläne sind die stetig steigenden Paketmengen und die wachsende Anzahl an Lieferfahrzeugen. Bundesweit werden rund 13 Mio. Paketsendungen pro Tag zugestellt. Allein in der Kantstraße sind es täglich an die 1.000 Pakete. Die dadurch hervorgerufenen Belastungen für Mensch und Umwelt sollen reduziert werden. Für 2021 wird mit einem weiteren deutlichen Anstieg des Online-Handels zwischen 12,5 % und 13,3 % gerechnet. Hieraus generiert sich erneut ein überdurchschnittliches Wachstum bei Paketsendungen.

Zu den Planungen zählen u. a.:

• 13 Be- und Entladezonen entlang der Kantstraße insbesondere für Lieferdienste mit separaten Zeitfenstern für Lastenräder und E-Transporter (Umsetzung: 2022),
• kurzfristig: 1 neutraler kooperativer Umschlagsknoten (auch „Mikro-Depot“ oder „Micro-Hub“ genannt) für mehrere Logistikdienstleister auf einer Sondernutzungsfläche an der Messe, Masurenallee, speziell zur Entlastung des Zustellbereiches Kantstraße/Neue Kantstraße (inkl. Seitenstraßen),
• mittelfristig: 4 weitere Mikro-Depot-Standorte im Bezirk zur Feinverteilung von Paketen per Lastenrad oder E-Transporter.

Die am Pilotprojekt „Mikro-Depot Messe“ teilnehmenden Logistikfirmen stellten sich mit einer Auswahl unterschiedlicher Lastenräder vor. Vertreten war auch der künftige Betreiber des kooperativen Umschlagsknoten, die Bahn-Tochter DB Station&Service AG, Europas führender Bahnhofsbetreiber. Sie hatte den Zuschlag nach einem Auswahlverfahren des Bezirks im Juli 2021 bekommen. Das Unternehmen mit seiner Sparte Smart City hat als Projektinitiator bereits Micro-Hub-Erfahrungen am Tempelhofer Damm im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sammeln können.

30 Prozent auf Lastenräder verlagern

Der Start für das Mikro-Depot-Pilotprojekt im Bezirk ist für Mai 2022 vorgesehen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserem Modell weit mehr als die vom Verkehrsminister angepeilten 30 % des urbanen Lieferverkehrs auf Lastenräder verlagern werden“, so Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger am Donnerstag vor der Presse.

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