Die Migros Basel mit LKW-Flottenmix zum Klimaziel

Die Migros Basel eröffnet ihre eigene Biogas-Tankstelle und ist künftig noch nachhaltiger unterwegs. 17 Millionen Franken kostet die geplante Flottenerneuerung bis 2030. Sie soll den orangen Riesen am  Basler Rheinknie unter anderem dank Biogas-LKW einen grossen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft und CO₂-neutralem Transport bringen.

Die Genossenschaft Migros Basel verabschiedete bereits 2017 eine neue Mobilitätsstrategie, um ihre täglichen Transporte klimaschonender gestalten zu können. Ziel: Bis 2030 den CO₂-Ausstoss der Migros-LKW um 80 Prozent zu reduzieren. Neben der Optimierung der Transportrouten und Fahrzeugauslastung solle dies auch durch eine Flottenerneuerung der über 30 bis dahin mit Diesel betriebenen Fahrzeuge erfolgen. Neben einem Elektro- und seit kurzem auch einem Wasserstoff-LKW setzt der zweitgrösste Detailhändler der Schweiz dazu aktuell auch auf fünf Biogas-LKW und einen Biogas-Lieferwagen.

Neben Biogas auch Wasserstoff- und Elektrofahrzeuge

«Das primäre Ziel ist es, so wenig Fahrten wie nötig zu machen, und wenn doch, dann mit so wenig CO₂-Ausstoss wie möglich. Deshalb werden wir auch in den nächsten Jahren unsere LKW-Flotte kontinuierlich erneuern», so Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, dessen Fahrzeuge in der Regel für elf Jahre im Dienst stehen. Der Experte macht klar: «Der Einsatz definiert die jeweilige Antriebstechnologie. Eine einzige Antriebstechnologie als das Allheilmittel zu postulieren, wäre falsch!» Klar setze man auf den kürzeren, innerstädtischen Touren von 10 bis 200 Kilometern pro Tag eher auf Elektroantrieb, doch für die längeren Fahrten böten die mit Biogas betankten CNG-LKW eine ideale Option. Daher plant man bei der rund 17 Millionen Franken kostenden Flottenerneuerung bis 2030 aktuell auch mit 5 Wasserstoff-, 12 Elektro- und 12 Biogas-Lastwagen.

Mehrkosten gegenüber Diesel-Truck halten sich im Rahmen

«Die Mehrkosten gegenüber einem Diesel-Truck halten sich vor allem bei den Biogas-Fahrzeugen absolut im Rahmen. Die Elektro-LKW sind da klar teurer und die Wasserstoff-Trucks sind aktuell erst im Pay-per-Use-Modell verfügbar», so Müller. Beim Biogas hat der Migros-Logistiker sogar einen weiteren Vorteil. Zum einen hat er nun eine eigene Biogas-Tankstelle direkt auf dem Gelände der Betriebszentrale in Münchenstein BL, zum anderen kann er künftig damit sogar Kreisläufe schliessen. Denn der Clou beim nachhaltigen Biogas: Dieses entsteht durch die Vergärung von biogenen Restoffen wie Grün- und Fleischabfällen und soll künftig auch aus nicht verkauften Produkten der Migros-Filialen hergestellt werden.

Auch ein Iveco Daily mit CNG-Antrieb und Biogas im Tank gehört zur Flotte der Migros Basel (© CNG-Mobility.ch)

«Produkte, die wir nicht an gemeinnützige Organisationen geben können, werden so einem anderen sinnvollen Zweck zugeführt und für den Antrieb unserer mit Gas betriebenen Lastwagen verwendet», freut sich Pierre Müller. Jährlich können so rund 2000 Tonnen Biomasse allein von der Genossenschaft Migros Basel einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. So wird die Abfallmenge verringert, werden Entsorgungskosten gespart und erst noch Biomasse der Kreislaufwirtschaft zugeführt, statt sie in einer Kehrichtverwertungsanlage unnötigerweise zu verbrennen – eine absolute Win-Win-Situation!

Biogas-LKW finden auch Anklang bei den Fahrern

Die Biogas-Lastwagen sind aber nicht nur gut fürs Budget und die Umwelt, sie stossen auch bei den Chauffeuren auf Anklang. Migros-Chauffeur Fabrice freut es natürlich, dass er nun sogar auf dem eigenen Areal an der neu eröffneten Biogas-Tankstelle volltanken kann. «Toll, das erleichtert die Routenplanung gleich nochmals. Die Biogas-LKW fahren sich ausserdem sehr angenehm und haben eine schöne, konstante Durchzugskraft. Zudem sind sie klar leiser als die Diesel, das merkt man bei unseren Touren schon.»

Titelfoto: CNG-Mobility.ch / Bildlegende: Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, setzt für die LKW-Transporte unter anderem auf Biogas-LKW und spricht sich für Technologieoffenheit aus. Quelle: CNG-Mobility.ch

Original-Quelle Text: www.CNG-Mobility.ch