Sieger des Eco Performance Award 2023 stehen fest

Die Eco Performance Awards 2023 wurden am 08. Mai 2023 unter dem Motto „Innovations for Sustainable Road Freight Transport“ in München verliehen. Als Preisträger in den einzelnen Kategorien wurden die Unternehmen Grünfuchs Logistik GmbH (Start-Up), Kummen Kerzers AG
(KMU) sowie Seifert Logistics Group (Grossunternehmen) als Eco Performer 2023 gekürt.

(St. Gallen/München) Nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess zwischen September 2022 und April 2023 hat die Jury des Eco Performance Award unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Direktor des Instituts für Supply Chain Management an der Universität St.Gallen, aus sechs Finalisten drei Preisträger gekürt. Neben den drei ausgezeichneten Unternehmen Grünfuchs, Kummen Kerzers und Seifert Logistics Group waren das Grazer Start-Up s2 data & algorithms (Start-Up), Bächle Logistics aus VillingenSchwenningen (KMU) sowie TransGgourmet Deutschland (Grossunternehmen) als Finalisten nominiert, welche allesamt exzellente Konzepte für mehr Nachhaltigkeit im Strassengüterverkehr vorlegten. Die feierliche Preisverleihung der Awards fand am Montagabend, 08. Mai 2023, umrahmt von einem DinnerEvent im Münchner Hotel Prinzregent statt. Am Eröffnungstag der transport logistic wurden die Gewinnerkonzepte am Messestand der Transporeon im Rahmen eines Presseevents gepitcht.

Die Gewinner des Eco Performance Awards 2023:

Grünfuchs Logistik – nachhaltiger, lokaler und schlauer Paketlieferverkehr auf der letzten Meile

Das Göttinger Start-up Grünfuchs Logistik hat sich der Herausforderung angenommen, Paket-Lieferungen auf der letzten Meile umfassend nachhaltig abzuwickeln und dabei lokale Einzelhändler im Wettbewerb mit großen E-Commerce-Plattformen zu unterstützen. Der Grünfuchs überzeugt mit seiner Innovation «made in Göttingen» durch den hohen Durchdringungsgrad in Göttingen – bereits über 140 Händler sind an die Plattform angeschlossen und wickeln Paketlieferungen über das Netzwerk ab. Vor der EPA Jury konnte sich der Grünfuchs gegen das Grazer Start-up s2 data & algorithms und dessen Software-Lösung «Masterscheduler» durchsetzen.

Die klimaneutrale Zustellung von Waren und Dienstleistungen durch den Einsatz von elektrischen Lastenfahrrädern und einem intelligenten Routenmanagement, mit umfassend digitalisierten und automatisierten Prozessen konnte die Jury überzeugen. Einen Erfolgsfaktor stellt der sogenannte «microhub» dar, eine besonders platzeffiziente, automatisierte Sortieranlage, die es ermöglicht, auf engem Raum und mit sehr wenig Personal große Paketmengen zu sortieren – ideal für die urbane Logistik. Während das Unternehmen in Göttingen bereits fest etabliert ist, soll das Konzept bereits in diesem Jahr auf weitere deutsche Städte übertragen werden. Im Unterschied zu anderen Konzepten für die urbane Logistik
ist der Grünfuchs bei der Realisierung sehr weit. Dabei hilft auch die lokale Verankerung in der Region Göttingen. Der Ansatz nach dem Motto «local2local» bietet das Potential, über lokal verankerte GrünfuchsGesellschaften auch in anderen deutschen Städten einen Beitrag für eine nachhaltige, lokale und clevere Paketzustellung zu leisten.

Krummen Kerzers – Schweizer E-Lkw Pionier mit kommerzieller Weltrekordfahrt quer durch Europa

Der Schweizer Logistikdienstleister Krummen Kerzers mit Fokus auf den nationalen und internationalen
temperaturgeführten Transport von Food- und Pharmaprodukten konnte sich in der Kategorie der kleinen und mittleren Unternehmen gegen Bächle Logistics aus Villingen-Schwenningen durchsetzen. Überzeugt haben die Schweizer die Jury mit der seit Jahren konsequent vorangetriebenen und umsetzungsorientierten Nachhaltigkeitsstrategie. Krummen Kerzers ist das einzige Schweizer Transportunternehmen, welches sich verbindlich dem 1.5°C Ziel der Science Based Targets Initiative angeschlossen hat. Konkret bedeutet diesbis 2030 eine CO2e-Reduktion von 46% im Vergleich zu 2019.

Ganz besonders begeisterte Krummen Kerzers die Jury mit dem aufgestellten Weltrekord für die längste kommerzielle Fahrt eines E-Lkw im Januar 2023, eine Pionierleistung und ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Von Zürich bis nach Valencia und zurück wurden auf einer Strecke von über 3’000 km 20 Tonnen Bio-Orangen in die Schweiz transportiert – gegenüber einer Fahrt mit Diesel-Lkw wurden dabei rund 3 Tonnen CO2 eingespart. Die Fahrt war zwar noch mit erheblichem Planungsaufwand, Unsicherheiten und einer um einen Tag längeren Fahrzeit verbunden, sie zeigt jedoch eines auf: Es geht! Oder wie es das Unternehmen formulieren würde «Machen ist wie wollen. Nur krasser». Für die EPA-Jury ist das Unternehmen damit ein Vorreiter für den Einsatz von E-Lkws im Güterfernverkehr. Und die Transformation geht weiter: In den kommenden Monaten wird Krummen Kerzers weitere E-Trucks der Marken Volvo, Scania und Designwerk in Betrieb nehmen, um bis Ende diesen Jahres 18 vollelektrische Zugmaschinen im Fuhrpark zu haben.

Seifert Logistics Group – ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie mit Weitblick

Die in Ulm beheimatete Seifert Logistics Group, die bereits 2013 den Eco Performance gewann, konnte die EPA-Jury 10 Jahre später mit Ihrer ganzheitlich angelegten Nachhaltigkeitsstrategie überzeugen, die fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Darin sind für die drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales umfassende Massnahmenpakete erarbeitet wurden, die im Einklang mit der Mission stehen, «nachhaltig das Rückgrat der Gesellschaft zu verbessern – die Logistik».

Das sichtbare Aushängeschild der fortlaufenden Transformation ist der nachhaltig ausgerichtete Bau der neuen Ulmer Zentrale entlang der A8 im Ulmer Norden. Neben technischen Innovationen in der Lagerlogistik, wie dem Drohneneinsatz für die Inventur oder intelligenten Lichtsteuerungssystemen, bietet die Ulmer Zentrale durch die stufenweise auf bis zu 5,5 MWp ausbaubare Photovoltaik-Anlage dem Unternehmen die Chance, bei der Umstellung des Fuhrparks auf alternative Antriebe, auf lokale selbst erzeugte Energie zu setzen. Durch die Installation der Photovoltaik-Anlage können die insgesamt 45 Standorte der Seifert Logistics zukünftig vollständig Strom aus eigener Produktion versorgt werden. Bereits in diesem Jahr sollen sich die Scope-2 Emissionen aus dem Stromverbrauch um 51% verringern. Dank der eigenen
Stromproduktion beschäftigt sich das Unternehmen zudem mit der der Umsetzung einer (grünen) Wasserstoffproduktion, um sich selbst auch für den Einsatz von Wasserstoff-Lkw zu befähigen. Seifert hat sich im vergangenen Jahr verbindlich dem 1.5°C Ziel der Science Based Targets Initiative angeschlossen und befindet sich derzeit im Validierungsprozess der Anerkennung.

Auf Seiten der sozialen Transformation wurde die Jury durch die umfassenden Leistungsangebote für Mitarbeitende überzeugt. Die Seifert Logistics Group bietet allen Mitarbeitenden in der Zentrale neben einer modernen Bürowelt mit ergonomischen Arbeitsplätzen im weitläufigen Open-Space-Büro auch ein hauseigenes, kostenfrei nutzbares Fitnessstudio mit unterschiedlichsten Kursangeboten. Kulinarisch offeriert Seifert Logistics im Betriebsrestaurant «Franzl» ein in Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern erstelltes und bezuschusstes Menüangebot.

Ausblick auf den Eco Performance Award 2024

Die Jury ist stolz darauf, auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Bewerbungen für den Eco Performance Award erhalten zu haben. Der Blick der Jury richtet sich bereits auf die kommende Ausgabe 2024, wenn der Eco Performance Award in seine 16. Runde geht. Alle weiteren Informationen hinsichtlich der Bewerbungsmodalitäten 2024 werden zeitnah auf der Website des Awards veröffentlicht.
Das Bewerbungsfenster für den Eco Performance Award 2024 öffnet zum Herbst 2023. Ein unverbindliches Vormerken des Termins ist unter folgendem Link bereits heute auf der Homepage möglich:
https://de.ecoperformanceaward.com/event-details/eco-performance-award-2024-1

Mehr Infos rund um den Eco Performance Award unter https://de.ecoperformanceaward.com

Foto: © Eco Performance Award