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20. November 2025Der KV-Kongress der SGKV hat sich als zentrale Netzwerkplattform für Akteure entlang der intermodalen Wertschöpfungskette etabliert. Rund 140 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft trafen sich am 12. und 13. November in der Hauptstadt, um aktuelle Herausforderungen und Chancen des Intermodalverkehrs zu diskutieren.
(Berlin) Die Teilnehmer des KV-Kongresses waren sich einig, der Kombinierte Verkehr (KV) ist und bleibt der Leistungsträger im Schienengüterverkehr, die Rahmenbedingungen für den Erhalt und die weitere Entwicklung sind kritisch. Kostensteigerungen und Störungen der Betriebsprozesse verhindern eine Stärkung des KV, die Motivation der Branche bleibt jedoch ungebrochen. Was fehlt, ist eine stärkere politische Ausrichtung auf die weitere Verlagerung von Verkehren auf Schiene und Binnenschiff. Das zeigt sich auch an der zunehmend kritischen Ausstattung der KV-Förderung, die eine wichtige Säule für das Terminalnetzwerk in Deutschland darstellt und monetär zukünftig weit unter dem erwarteten Bedarf liegt, wie Clemens Bochynek (SGKV e.V.), zeigte.
Der KV-Kongress wurde mit einem Vorabendprogramm eröffnet, das insbesondere Raum für intensives Networking bot. Den inhaltlichen Auftakt bildeten zwei starke Keynotes aus dem operativen KV-Geschäft und der Politik – gehalten von Michail Stahlhut, CEO der HUPAC Group, sowie Tarek Al-Wazir, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags. Beide Redner forderten Einsatz für die umweltfreundlichere Transportalternative KV und diskutierten die Bedarfe und Hemmnisse für zielgerichtete Maßnahmen im Güterverkehr.
Zu Beginn des zweiten Tages zeigte Thore Arendt (Railcampus OWL e.V) in seinem Impuls zum 10. jährigen Jubiläum des KV-Kongresses der SGKV die Notwendigkeit auf, weiter Innovationen und den politischen Einsatz für den KV zu fördern und den Netzwerkansatz der SGKV zu stärken.
Perspektive der Berliner Senatsverwaltung auf den Kombinierten Verkehr
In seiner Keynote gab Dr. Julius Menge, Leiter des Referats IV A für Grundsatzangelegenheiten der Mobilitätspolitik und Verkehrsentwicklungsplanung der SenMVKU Berlin, einen Einblick in die Perspektive der Berliner Senatsverwaltung auf den Kombinierten Verkehr – insbesondere im urbanen Kontext. Er unterstrich die Bedeutung logistischer Flächen und hob hervor, dass der KV für die Versorgung der Hauptstadt eine zentrale Rolle spielt.
Dr. Ralf Bammerlin, Leiter Referat G14 im BMV, verwies auf die aktuellen Herausforderungen für die gesamte Branche des Intermodalverkehrs aufgrund steigender Trassenpreise und Einschränkungen durch die Baustellensituation im Schienennetz. Das BMV unterstütze auch weiterhin zielgerichtet den Kombinierten Verkehr, insbesondere über die KV-Förderrichtlinie, die mit dem aktuellen Status um ein Jahr bis Ende 2027 verlängert wird. In Hinblick auf eine notwendige, verstärkte Ausstattung der Haushaltsmittel für die Förderrichtlinie wies er auf direkte Gespräche im parlamentarischen Rahmen hin.
Die anschließende Paneldiskussion, moderiert durch Annika Beyer (SUT), mit Beteiligung von Christian König (DP World), Ben Maelissa (Danser Group), Stephan Stiehler (Konecranes), Tim Krause (CargoBeamer) sowie Dr. Julius Menge (SenMVKU Berlin) rückte die herausfordernden Rahmenbedingungen – darunter zahlreiche Zugverspätungen und festzustellende Rückverlagerungseffekte auf die Straße – in den Fokus. Zugleich herrschte Einigkeit unter den Diskutierenden: Der KV verfügt über ein starkes Produkt und ist eine besonders umweltschonende Transportalternative. Nun gelte es, diese Vorteile noch deutlicher sichtbar zu machen und pragmatische Lösungen für die Bewältigung der aktuellen Problemlagen gemeinsam zu schaffen.
Fachvorträge und Auszeichnung
In fünf Fachvorträgen wurden weitere Ansätze aus dem Umfeld intermodaler Transportketten beleuchtet: die Entwicklung digitaler Lösung zur Unterstützung von hafen- und KV-Terminalgebunden Prozessen durch dbh, akquinet und Inform, in der Gewinnung neuer Märkte für den KV durch InnoWood und als Planungsunterstützung für KV-Verkehre mit baustellenbedingten Prozesseinschränkungen durch die TU Dortmund.
Zusätzlich demonstrierten zahlreiche Start-ups im Rahmen des „Innovation Pitch“ ihr Innovationspotenzial und präsentierten nachhaltige sowie effiziente Lösungen. Ausgezeichnet wurde BOOXit OG für ihre innovative Lösung für modulare Stapelboxensysteme für die Logistik.
Kombinierter Verkehr ist zentraler Baustein
Der 10. KV-Kongress machte deutlich: der Kombinierte Verkehr ist ein zentraler Baustein der Leistungsfähigkeit im Güterverkehr. Trotz aktueller Herausforderungen wird dem KV eine entscheidende Rolle für die kommenden Jahre zugeschrieben. Die Branche ist entschlossen, den KV aktiv voranzutreiben – vorausgesetzt, die notwendige politische Unterstützung wird verstärkt, um mehr zu verlagern und weniger zu vertrösten. Denn auch hier gilt: KV geht nur gemeinsam!
Foto: © Aya Schamoni/SGKV






